Der Name unserer Schule erinnert an Julius Leber, deutscher Sozialdemokrat und Widerstandskämpfer (1891-1945).
Julius Leber stammte aus dem Oberelsaß und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. [Er] "hatte es aber in eiserner Selbstdisziplin nach der Lehrlingszeit in einer Tapetenfabrik zum Besuch der Oberrealschule und der Universität gebracht. Im Ersten Weltkrieg mehrfach ausgezeichnet als Frontoffizier, war er 1920 zum Dr. rer. pol. promoviert worden. Es folgte die fruchtbare Tätigkeit in Lübeck als Schriftleiter des Lübecker Volksboten.
Von 1924-33 war er Mitglied des Reichstages. Als Führer der Lübecker Sozialdemokraten und unbedingter Gegner des Hitler-Regimes wurde er bereits im Frühjahr 1933 festgenommen und unter schwersten Bedingungen - ein volles Jahr Dunkelarrest - bis 1937 in Haft gehalten. Der konsequente Kampf gegen den Totalitarismus und für eine lebendige Demokratie (...) wurde nach der überraschenden Haftentlassung fortgesetzt.
Getarnt als Kohlehändler in Berlin-Schöneberg, wirkte Leber in Verbindung mit anderen Opponenten und seinen Freunden (hier sind besonders Ernst von Harnack, der fühere sozialdemokratische Regierungspräsident von Merseburg, und Ludwig Schwamb, ehemaliger Staatsrat im hessischen Innenministerium zu nennen, die beide wertvolle Kontakte zu anderen Kreisen knüpften und auch zu den Opfern des 20. Juli gehören) voll leidenschaftlicher Energie auf einen Umsturz hin.
Die Aktion im Sommer 1944 war vom sozialistischen Lager her am stärksten von ihm bestimmt. Bereits am 5. Juli 1944 erfolgte seine erneute Verhaftung durch die Gestapo [infolge einer Denunziation]. (...) Julius Leber wurde zum Tode verurteilt und am 5. Januar 1945 hingerichtet.
Textquelle: H. Herzfeld, Geschichte in Gestalten, Teil III, München 1989; S. 23-24 (Text gegenüber Original leicht umgestellt; Text in [...] durch Webseitenautor)
Bildquelle: ©Privatbesitz/Reproduktion Gedenkstätte Deutscher Widerstand (mit freundlicher Genehmigung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, 10785 Berlin)